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Pitbike in Deutschland

 

Bei dem Wort „Masters“ denken wohl die Meisten von Euch an Die ADAC MX Masters, doch es gibt noch eine weitere, relativ kleine, jedoch rasch wachsende Serie im Osten Deutschlands, deren Seite ihr im Moment besucht.

Wir sprechen hierbei von der Pitbike-Masters Serie des Pitbike Masters e.V.

Definition „Pitbike“:

Ein Pitbike ist in erster Linie ein Pitbike wenn der CRF50 Motorentyp verbaut wurde, also ein luftgekühlter Einzylinder Viertakter mit liegendem Zylinder.

Die Rahmen sind mittlerweile in allen Bauarten und Größen auf dem Markt erhältlich. bei den Schwingen gibt es entweder die typische Dreiecksschwinge (A-Style), oder mittlerweile auch häufig angebotenen, die gelaufige MX Schwinge wie beim großen Vorbild. Die Radgrößen sind schon genauer definiert, hinten entweder 10″ oder 12″, vorn 10″ 12″ oder 14″, ansonsten sind die Bikes nicht weiter reglementiert. Technisch ist bei den Topmodellen kaum noch ein Unterschied zu den aktuellen MX Bikes, so ist oftmals selbst eine Marzocchi Shiver Gabel verbaut, welche eigens für diese bikes baugleich, jedoch kleiner hergestellt wird, hinten sind sogar Luftpolsterdämpfer seit Jahren gängig, zu vergleichen wie sie Kawasaki seit kurzem als Gabel verbaut.

Die Motorleistungen sind zwar mit max 30ps relativ gering im Vergleich zum „Bigbike“, reicht aber aufgrund der kleinen Räder und kurzem Radstand vollkommen aus, da das Fahrverhalten deutlich „instabiler und unruhiger“ ist.

History:

Pitbiking stammt, wie vieles in unserem Sport, aus den USA, nach den Rennen schnappten sich die Fahrer zum Spaß eine CRF50, stellten drei Mülltonnen ins Paddock und fuhren irgendwelche Spaßrennen aus und lachten sich halb schräg. Es dauerte nicht lang, hatten eine Hand voll namenhafter Fahrer eine winzige SX Strecke gleich hinterm Haus. Ich kann mich noch an ein Interview mit Jeff Emig erinnern, als er in einem MX mag von 1994 mit kurzen Hosen, T-Shirt und ohne Helm im freien, etwa 3m hohen Flug auf einer XR50 in seinem Garten abgelichtet wurde.

natürlich wurde dieser Funsport immer weiterentwickelt, es entwickelte sich ein neuer Markt, vorerst basierend auf XR/CRF50 und KLX/DRZ 70/90/110. Es entwickelte sich eine wachsende Szene zu dem neuen Sport, und damit neue Strecken, Meisterschaften, und alles zusammen schaukelte sich gegenseitig hoch. Die Chinesen sahen das und entschlossen sich, wie immer, an diesem Boom mitverdienen zu wollen, 2001 kamen die ersten preisgünstigen Nachbauten wie: Thumpstar und X-Sport. Damals war auch die Qualität auch noch annehmbar und die Anfänge der deutschen Szene nahmen ihren Lauf, es gab mal hier, und mal da eine Veranstaltung, kurzzeitig gab es im Norden Deutschlands die GPBA, die „German Pit Bike Assoziation“, welche aber leider nicht allzu lang existierte. bis Ende 2008 fand sich nichts handfestes für die kleine Pitbike Szene.

Die Pitbike Masters:

Die Pitbike Masters,wurden erstmals 2009 ausgetragen wurden, anfangs mit 5 Fahrern bei einem Stoppelcrossrennen in der Simson spezial Klasse vom Veranstalter eingegliedert, schnappten wir erstmal den Simmifahrern rotzfrech die Pokale weg. =).

Der verhältnismäßig geringe Kaufpreis dieser Bikes trug dazu bei daß das Starterfeld relativ schnell wuchs und mittlerweile, Anfang der fünften Saison mit rund 150 eingeschriebenen Fahrern, 6 Klassen und 8-10 eigenen Rennveranstaltungen im Raum Brandenburg, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt pro Jahr glänzen kann.

Auf den ersten Blick wirken 1,80m große Männer auf Kinderbikes wohl bestenfalls unergonomisch und erinnern durch die „Embrionalhaltung“ nur wenig an den MX Sport wie gewohnt, doch weit gefehlt. die Herrausforderung an den Fahrer ist enorm und erfordert fast mehr Balance und Reaktion als wir gewohnt sind, in etwa zu vergleichen mit BMX. Wir beobachten zunehmend daß MXer aus Regionalklassen und auch DM nach einem Versuch mit den kleinen Bikes großen Spaß daran finden und gern öfter an unseren Veranstaltungen teilnehmen, manche wechseln sogar komplett.

Selbst namenhafte Fahrer wie Jeremy McGrath, Steven Frossard, Michael Pichon, Blake Bagget und selbst der Vorzeigesohn unserer Nation Ken Roczen steigen gern mal aufs Pitbike um ihren Spaß zu haben.

Ein Vorurteil mit dem wir jedoch sehr stark zu kämpfen haben, ist die angeblich mangelnde Qualität der Pitbikes allgemein, aufgrung der unzumutbar minderwertigen Fahrzuge die über diverse Onlineplattformen vertrieben werden.

Diese Fernostprodukte kaufen sich wohl die meisten Neugierigen und sind danach berechtigt grundsätzlich abgeneigt davon.

Wie bei allem lohnt sich der Gang zum Händler grundsätzlich gegenüber dem Billigkauf den man später unweigerlich bereuht.

Auf unseren Strecken machen diese Bikes allerdings eher weniger Spaß, doch Locations wie Naundorf/Oschatz, Pößneck, Hirschfeld, Wildbach und vor allem Kemmlitz haben den Trend schon längst erkannt und Spezielle Strecken für die Pitbiker hergestellt, Tendenz steigend!

Die Pitbike Masters Serie gab nun die Richtung in die alle Fahrer gehen, mit Erfolg! Das wohl auffälligste Markenzeichen der Pitbike Masters ist die Familiäre Atmosphäre und die relativ frei veranstalteten Rennen mit wenigen Regeln, ala „wer anderen mutwillig reinfährt wird disqualifiziert, und der Sieger gewinnt…“.

Die Fairness und der Spaß am Fahren steht also ganz klar im Vordergrund.

Die Klasseneinteilung ist ebenfalls sehr Prakisch gelöst, grundsätzlich unterscheiden wir anhand der Hinterradgröße, die maßgeblich für die Traktion und das Fahrverhalten verantwortlich sind.

Die Rennabläufe sind ebenfalls standartisiert und sagen im großen und ganzen aus bis zur Mittagspause Training, danach die Wertungsläufe mit 2 Läufen und durchschnittlich 8-12min Fahrzeit.

Teilnehmen darf jeder der über ein Pitbike mit liegendem Zylinder in technisch einwandfreiem Zustand verfügt, Lizensen oder ähnliches sind nicht erforderlich.